Vor ein paar Tagen berichtete ich euch von meinem "Waldspaziergang mit der Angst".
Ich glaube nicht wirklich an Zufälle und so beschäftigte mich diese Geschichte noch eine Weile.
Während ich noch ein Stück weiter über's Feld spazierte, fragte ich
mich, was mir diese Begegnung wohl sagen sollte. Ich war selber so
überrascht über meine selbstverständliche Reaktion dem Mann gegenüber.
Hätte er mich nicht auf meine "Angst" hingewiesen, wäre ich vermutlich
gänzlich unbeschwert durch den Wald gelaufen.
So scheint es umso
wichtiger, wenn Zweifel oder Ängste unsere Wege kreuzen (und das
passiert nun mal meistens an irgendeinem Punkt, egal welchen Weg man im
Leben geht), nicht permanent nach hinten zu schauen und dabei das Ziel
aus den Augen zu verlieren.
Bleib stehen. Halte inne. Frag dich, ob
deine Zweifel berechtigt sind. Oft wirst du merken, dass nicht. Oder,
dass sie dir mindestens für irgendeine Erkenntnis dienen. Und dann - geh
deinen Weg weiter! Und lass dich von Zweiflern nicht beirren.
Es
wird sie immer geben, die Männer mit den schwarzen Hunden, die dich für
einen kurzen Moment verunsichern, ob dieser Weg nun wirklich gerade der
richtige für dich ist.
Und im Zweifelsfall, wenn du zwischen lauter
Möglichkeiten hin- und hergerissen bist, frage dich: Was wäre das
schlimmste, das passieren könnte?
Während du so damit beschäftigt
bist, zu prüfen, ob du auch wirklich den richtigen, sichersten Weg
gehst, könntest du stolpern. Du könntest stolpern, würdest hinfallen,
dich vielleicht noch mit den Händen auffangen können, aber dich
zumindest schmutzig machen. Und dann? Würdest du im Dreck liegen
bleiben?
Nein. Du würdest aufstehen, dir den Dreck von den Klamotten klopfen und deinen Weg unbeirrt weitergehen.
Diese
Frage hat für mich wirklich etwas verändert in meinem Leben. Ich versuche sie mir regelmäßig bewusst zu stellen (nämlich immer dann, wenn ich merke, ich möchte mich am liebsten keinen einzigen Schritt aus meiner Komfortzone herausbewegen) und wage zu behaupten, ich bin dadurch ein klitzekleines Stück weit zu
einem mutigeren Menschen geworden. Okay, bei kleineren Entscheidungen
fällt einem das oft leichter als bei großen, (scheinbar)
schwerwiegenderen, existenzielleren, kostspieligeren, ...
Aber hey, was wäre das schlimmste, das passieren könnte?
Fehler sind dazu da, um begangen zu werden. Du kannst nicht scheitern, sondern nur an ihnen wachsen und dadurch lernen. Sogesehen gibt es also gar keine "Fehler", wie wir sie im klassischen Sinne auffassen. Sie dienen uns immer dazu, für's Leben zu lernen und über uns selbst hinauszuwachsen.
In diesem Sinne - guten Weg! :-)
P.S. Ich bin sicher die letzte, die sich leicht damit tut, Entscheidungen zu treffen. Aber ich arbeite daran und versuche mir anhand dieser Frage immer mal wieder bewusst vor Augen zu führen, dass es eigentlich keinen Grund gibt, an seinen Entscheidungen zu zweifeln. Das Leben weiß schon, was es will.
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